- Neue RestrukturierungsOrdnung könnte das gut funktionierende deutsche Insolvenzrecht ergänzen
- Geordnete Restrukturierung würde EU-Forderung erfüllen und den Ansatz anderer europäischer Länder aufgreifen
- Spezialisierte Restrukturierungsgerichte sollen eingerichtet werden
Halle / Saale; Der Gravenbrucher Kreis – der Zusammenschluss der führenden, überregional tätigen Insolvenzverwalter und Sanierungsexperten Deutschlands – setzt sich für eine neue deutsche RestrukturierungsOrdnung (RO) ein. Ein solches Gesetz würde das sehr gut funktionierende deutsche Insolvenzrecht um ein Instrument ergänzen, mit dem schon bei einer sich abzeichnenden Schieflage eines Unternehmens ein Restrukturierungsverfahren eingeleitet werden könnte, um durch passgenaue außergerichtliche finanzwirtschaftliche Sanierungen das Unternehmen frühzeitig wieder in die wirtschaftliche Balance zu bringen und somit Arbeitsplätze zu sichern.
Der Vorschlag des Gravenbrucher Kreises für eine solche deutsche RestrukturierungsOrdnung greift den Ansatz außergerichtlicher Restrukturierungen in anderen europäischen Ländern auf – z.B. Großbritannien und Frankreich – und erleichtert auch in Deutschland außergerichtliche Verfahren. Die Vorschläge des Gravenbrucher Kreises berücksichtigen zudem aktuelle Forderungen der Europäischen Kommission nach einem neuen konvergenten Umgang mit Unternehmensinsolvenzen und adressieren zugleich die für das Frühjahr 2017 geplante Evaluation des deutschen Gesetzes zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen (ESUG).
Um auch auf gerichtlicher Seite den sich ändernden Anforderungen an Restrukturierungs- und Insolvenzverfahren Rechnung zu tragen, sollten nach Meinung des Gravenbrucher Kreises ausgewählte Amtsgerichte als spezialisierte Restrukturierungsgerichte fungieren.
Die detaillierten Ausführungen des Gravenbrucher Kreises entnehmen Sie bitte dem Thesenpapier „Vorinsolvenzliches Sanierungsverfahren in Deutschland?“, das der Kreis im Vorfeld der Berichterstattung mit Fachleuten aus Banken, Versicherungen, Verbänden, Verwaltung und Wissenschaft erörtert hat.